Sonntag, 10. Juli 2011

Radel-Generalprobe

Sonntag Morgen 7 Uhr in Deutschland - fast alle schlafen noch, nur Birgit´s Wecker klingelt mal wieder. Pünktlich 8.15 Uhr war ich am Pokalladen, wo ich zur RTF nach Mastholte starten wollte. Habe einigen aus dem Verein bescheid gesagt, das wir uns da eher als sonst treffen und als ich ankam war schon ein Triathlet da, und ein anderer kam auch gerade angefahren. Nach 5 Minuten sind wir dann bei 16C nach Mastholte los geradelt. Als wir dort ankamen haben wir uns gleich unsere Startnummern abgeholt - ich hatte die 81. Dann sagten mir die beiden Jungs, das sie beide die 115 Km Runde fahren wollen - ich wollte aber nur die 78 Km fahren, da ja noch 20 Km An-und Abreise dazu kamen. Was sollte ich machen?

Alle drei in Vereinstracht!
So habe ich dann gesagt das ich bei ihnen bleibe und die 115 Km mit fahre.

Startnummernausgabe
Da der eine Triathlet nicht so lange warten wollte, bis die anderen aus unserem Verein da sind, sind wir kurz nach 9 Uhr gestartet und genau da kam der Rest vom Verein. Als ich fragte wieviele Km sie fahren wollen, sagten alle 115. OK - dann los! So sind wir zu dritt gestartet und ich immer hinter den Jungs her. Dann kamen wir an eine Verpflegungsstelle, wo es dann auch so warm wurde das wir unsere Jacken ausziehen konnten. Dann ging es weiter bis zur nächsten Versorgung die schon geplündert war, denn da gab es nur noch etwas Kraneberger und einen Haribofrosch. Als wir dann los sind und es einen Hügel hoch ging, funktionierte plötzlich meine Schaltung nicht mehr richtig und ich musste absteigen. Den Jungs habe ich gesagt das sie schon mal weiter fahren sollen. Als ich alles wieder an der Kette geordnet hatte und die Schaltung sich wohl nur verharkt hatte, bin auch ich wieder am Berg angefahren. Als ich jedoch um die Ecke fuhr wurde der Anstieg so was von knackig, das ich mir nicht sicher war ob ich das schaffe. So bin ich im Stehen hoch und von den Jungs war nichts mehr zu sehen. Der Berg wurde immer steiler und höher, doch dann war ein Ende in Sicht. Da war ich dann aber platt und bin nur langsam an einen meiner beiden Begleiter ran gefahren. Zu zweit sind wir dann nicht mehr ganz so schnell durch´s Delbrücker Land geradelt. Einmal roch es nach Erdbeeren und da sah ich auch einen Rennradfahrer im Erdbeerfeld hocken und sich den Bauch vollschlagen. Da habe ich gepfiffen und gerufen, das er mir eine mitbringen soll. Er lachte nur und tat so als ob er mir eine Erdbeere zu wirft. Endlich kamen wir dann an die letzte Verpflegungsstelle K5, wo es noch reichlich zu essen und zu trinken gab. Unser dritter Mann fuhr da aber schon wieder ab und wollte uns am Ziel Kuchen reservieren. Unseren Kontrollstempel Nr. 5 haben wir dann auch bekommen und nach kurzer Pause, ging es zurück zum Start- Zielpunkt. Dort war ne menge los als wir ankamen. Unser Vereinskollege war schon da und hatte es sich schon auf der Bank gemütlich gemacht. Wir haben unsere Startnummer wieder abgegeben und 1€ wieder bekommen. Dann haben wir uns auch untern Sonnenschirm gesetzt und etwas ausgeruht. Doch bald schon ging es wieder auf´s Rennrad - zurück nach Gütersloh.
Während der Rückfahrt nach GT
Auf dem Weg zurück nach Gütersloh habe ich dann versucht einen kleinen Film zu drehen, da wir nicht ganz so schnell unterwegs waren. Guckt ihr - ist für alle die, die mich seit einem halben Jahr so toll Unterstützt haben.



Ist besser geworden als ich gedacht habe und das bei 27 Km/h und Fahrtwind.
Als wir dann in Gütersloh waren, bin ich noch 1 Km ums Haus gefahren um die 160 Km voll zu bekommen. Als mir dann mein Mitfahrer sagte das er gleich die 180 Km voll hat, ist mir dann auch der Gedanke gekommen das es nun auf die 20 Km mehr auch nicht mehr ankommt. So sind wir zusammen in seine Richtung gefahren, wobei wir noch zwei Triathleten unterwegs getroffen haben, die auch Sporteln waren. Als er die 180 Km genau voll hatte, haben wir mit unseren Trinkflaschen darauf angestoßen und kurz danach bin ich umgekehrt und Heim gefahren. Kurz nach der "Welle" in Gütersloh, hatte dann auch ich die 180 Km voll und habe einmal laut gejubelt - war ja keiner zum Anstoßen mehr da.
Die 180 Km Marke ist geknackt
Bin dann locker weiter geradelt und nach 183,42 Km und 6:38h war ich wieder zurück.
Nun fühlt es sich etwas besser im Kopf an - weiß nun das es möglich ist so lange Rad zu fahren. Egal ob es nun 150 Km oder 160 Km sind - es ändert sich nichts - wenns rollt dann rollts.
Kaum war ich zu Hause habe ich den Lepi an gemacht und habe mir die Challenge in Roth angesehen, wo 5 von unseren Triathleten am Start waren. Einen konnte ich sogar bei seinem Zieleinlauf sehen, weil er unser T3i Team Shirt an hatte. Mir kamen immer mal wieder die Tränen und auch jetzt wo ich nur davon schreibe, steigt schon wieder Wasser in meine Augen.
Werde ich das in 2 Wochen auch schaffen und erleben dürfen!!!
Ab nun ist nur noch Ausruhen angesagt und leichtes Training - werde mich ab Montag genau an den Plan halten, vielleicht sogar etwas weniger machen.
Unsere 5 Männer sind übrigens alle ins Ziel gekommen und der, der mir den Trainingsplan empfohlen hat, ist mit 10:27:04h bei seiner ersten Langdistanz der Beste überhaupt!