Montag, 22. August 2011

Hückeswagen

Freitag nach der Arbeit ging es ganz schnell Heim und Taschen packen und Sportzeug zusammen suchen. 15 Uhr wollten mich meine, von mir adoptierten, Sporteltern abholen und 1 Minute vorher war ich auch wirklich fertig und mein ganzes Gepäck stand draußen fertig vor der Tür. Mit etwas Verspätung und ohne mein Rennrad (war kein Platz mehr), sind wir dann 15:30 Uhr hier in Gütersloh langsam los gefahren. Haben uns auf dem Weg nach Hückeswagen wieder sehr gut unterhalten und das Wetter wurde immer besser und wärmer.
Im Wohnmobil von meinen Sporteltern, auf dem Weg von Gütersloh nach Hückeswagen
Als wir angekommen waren, haben Andreas und Barbara sofort ihre Startunterlagen abgeholt und dann ging es weiter hoch zum Stausee, wo auch der Parkplatz für die Triathleten war. Wir haben einen guten Stellplatz, nicht weit vom See, gefunden und dafür mussten wir nicht mal was bezahlen, da der nicht mehr zum Campingplatz gehörte. Dann war erst mal ne Kaffee-Kuchenpause angesagt, wo wir gleich wieder mit anderen Triathleten ins Gespräch kamen. Einer pumpte gerade seine neue Luftmatratze auf und wurde einfach nicht fertig - darüber haben wir natürlich gleich nett gelästert. Als er aber dann sein T-Shirt ausgezogen hat, hätte er Stundenlang so weiter machen können.
Kaffee und Kuchen zur Begrüßung
Wir sitzen in der Sonne am Kaffeetisch und sehen einem Halbnackten Triathleten bei der Arbeit zu ;O)
Leider kam dann ein anderer Wohnwagen und stellte sich genau in unser Sichtfeld und nahm uns auch noch die Sonne. Da gab es gleich beim Aussteigen ne dicke Beschwerde von uns, mit einem Augenzwinkern - so kamen wir auch wieder mit diesem Triathleten nett ins Gespräch. So haben wir dann auch endlich mal mit dem Zeltaufbau angefangen, der aber recht schnell ging, weil alle Heringe fehlten. Dafür mussten dann Schraubenzieher und ähnliches herhalten - war ja gottseidank kein Wind angesagt. Dann bin ich eingezogen und habe es mir gemütlich gemacht in meinen drei Zeltwänden. Am Eingang habe ich die Glocke aus Frankfurt gehangen und wenn jemand was von mir wollte, hätte er oder sie einfach nur klingeln müssen.
Mein Haus mit Glocke an der Zeltstange
Nachdem wir alles auf-und weggeräumt hatten, hat Andreas die Fahrräder vom Fahrradträger runter geholt und wir sind gemeinsam zur Staumauer runter gefahren und sind von dort aus die Strecke abgefahren. Eigentlich ist die immer den Abend vorher schon abgesperrt oder wenigstens gekennzeichnet, doch hier war leider nichts. Es war nur zu erahnen und Andreas hatte sich die Strecke auf der Karte angesehen, und so sind wir auf´s gerade Wohl los. Ich habe dann einen Mann auf einem Balkon gefragt, ob das die Radstrecke vom Triathlon ist, doch ich habe mir den wohl einzigsten Gehörlosen Menschen in dem kleinen Ort ausgesucht. Da er mich aber verstanden hat, hat er mir gezeigt - immer gerade aus ist RICHTIG - Danke!
Es ging wirklich immer geradeaus Steigungen hoch und hoch und hoch.
Nach 10 Km ging es dann aber fast nur noch Bergab in den Sonnenuntergang wieder zurück zum Zelt und Wohnmobil.

Streckentest über die Staumauer
Als wir vom Streckentest wieder zurück waren, wollte ich unbedingt noch runter zum See und so sind wir alle gemeinsam mit Schwimmsachen los zum Stausee. Unten angekommen, war das Wasser fast weg und wir mussten ganz schön weit runter gehen, um am Wasser zu landen.
Gleich springe ich schreiend ins Wasser
Ohne Fingerwassertest habe ich mir die Lacke ausgezogen und bin ins Wasser gerannt - und ich sage euch echt, es war soooooooooo toll und gar nicht so kalt wie ich gedacht habe. Bin dann fast 200m raus geschwommen und habe Enten auf dem See geärgert und nach 15 Minuten war die Abendwäsche erledigt. Schnell abgetrocknet und wieder zum Zelt zurück, was nur zwei drei Minuten entfernt stand. Warm angezogen und wieder runter zum See, da da eine kleine Fressbude die "Zornige Ameise" war und dort wollte wir zu Abend essen. Als wir aber unten ankamen, waren alle Gäste weg und die Besitzer saßen bei Kerzenlicht draußen und wollten Feierabend machen. Wir haben nett gefragt und bekamen die spaßige Antwort " Na ja, für euch mach ich noch was"
Schnell war was bestellt und bei zwei Kerzen saßen wir geschützt unter einem Zelt, weil es etwas frisch und kalt wurde. Die Rechnung habe ich übernommen, da ich mich revanchieren wollte für die Mitfahrgelegenheit.
Abendessen am Stausee
Nach dem Essen sind wir noch etwas im Wohnmobil versackt und dann habe ich mich verabschiedet zur Nachtruhe. Ich habe mich ganz dick angezogen und in meinen Schlafsack eingewickelt, um noch etwas zu lesen.
Noch lesen und dann Gute Nacht
Die Nacht war gut, aber kurz - denn gegen 6 Uhr kamen die ersten Triathleten mit dem Auto angereist und da wurde es laut. Ich habe mir die Zähne geputzt, wobei ich nur Wasser Medium hatte - iiiiiiiiii war das komisch, aber auch wieder lustig.
6:30 Uhr beim Zähneputzen mit Mediumwasser
Habe mir dann den Fahrradschlüssel aus dem Wohnmobil geholt und habe mich auf die Brötchensuche gemacht. Am Straßenrand traf ich dann auch schon die ersten Triathleten vom 1.Tri Team Gütersloh GTV und nach 30 Minuten und 10 km hatte ich 6 Brötchen im Fahrradkörbchen liegen.
Frühstück auf dem voller werden Parkplatz
Wir drei haben dann schön gefrühstückt und haben uns Zeit gelassen, als plötzlich ein Reh fast über unseren Frühstückstisch hopste. Das arme Tier war so durcheinander wegen der vielen Autos auf der Wiese und wusste dann nicht mehr wohin, und verlief sich zwischen den parkenden Autos der vielen Triathleten. Wir haben dann uns Frühstück kurz unterbrochen und sind 8.30 Uhr runter zum See, um uns den Start der Mitteldistanz an zu sehen, wo auch unsere Ligajungs gestartet sind. Haben dann in Ruhe zu ende gefrühstückt und dann haben Barbara und Andreas ihre Rennräder in der Wechselzone eingecheckt. Als wir zurück am Wohnmobil waren, haben wir alles Sachen zusammen gesucht, aufgeräumt und uns mit Sonnencreme eingecremt. Endlich kam dann auch Andreas sein Sohn, der extra aus Gütersloh zum Familienduell angereist ist. 11.30 Uhr ging es dann runter zum See und 11.40 Uhr ist Barbara gestartet und 10 Minuten später die beiden Männer zu ihrem Duell.

Schwimmstart Barbara
Als Barbara gestartet war, bin ich auf die andere Seite zum Schwimmausstieg gegangen und habe auf sie gewartet. Als sie aus dem Wasser raus kam, habe ich sie bis hoch zur Wechselzone laufend begleitet und auf´s Rad verabschiedet. Kurze Zeit später kamen dann auch schon die Männer fast gleichzeitig aus dem Wasser und sind dann für 20 Km Rennrad verschwunden. In der Zeit, wo alle auf der Radstrecke unterwegs waren, bin ich noch mal zum meinem Zelt zurück gegangen und habe mir Laufschuhe angezogen und habe die Badelatschen von den drein ans Wohnmobil gestellt. Dann ging es zurück zur Wechselzone und als erstes kam Andreas vom Rad runter und sagte mir, das es bei Barbara nicht so gut aussah und es wohl noch eine ganze Weile dauern würde bis sie kommt. Ganze 5 Minuten später dann kam erst sein Sohn vom Rad runter und fragte mich wie weit sein Vater vor ihm ist - als er aus der Wechselzone raus war, waren es bereits 6,5 Minuten. Hatte dann gerade meinen Fotoapparat weggepackt, weil ich ja dachte das es bei Barbara noch dauert, aber da sah ich sie schon locker angefahren kommen. So schlecht war das gar nicht!
Als sie dann durch die Wechselzone runter auf die Laufstrecke gekommen ist, bin ich neben ihr her gelaufen - etwas abseits von der Laufstrecke, um niemanden zu behindern.
Es lief wirklich sehr gut und ich habe ihr immer wieder gesagt, das sie eine ganz tolle Zeit schaffen wird. 1 km vor dem Ziel geschah dann etwas ganz schreckliches - Barbara stürzte ganz doll und blieb auf der Straße liegen. Mit einer anderen Frau habe ich sie wieder auf die Beine gestellt, doch es hat eine ganze Zeit gedauert, bis sie sich wieder gefangen hatte. Zu allem Unglück hat sie dann auch noch eine Wespe auf die andere Gesichtseite gestochen. Mit Schrammen und Kratzern im Gesicht und an den Händen ist sie dann aber ganz langsam ins Ziel gelaufen. Zur Belohnung hatte sie dann noch den 3.Platz in ihrer AK gemacht und Vater Andreas hat das erste Mal seinen Sohn bei einem Triathlon besiegt. So gab es an diesem Tag doch noch ein glückliches Ende.
Nach der Siegerehrung sind wir dann mit einem Bus wieder hoch zur Wechselzone gefahren worden, denn die war 5 Km entfernt vom Ziel. In der Zeit als die beiden ihre Räder wieder geholt haben, bin ich zum See gejoggt und ins Wasser gesprungen, um mich frisch zu machen. Als ich wieder am Wohnmobil ankam, war der Kaffeetisch schon fast gedeckt.
Abschiedskaffeetrinken
Danach wurde alles eingepackt und auseinandergebaut - und gegen 17 Uhr ging es wieder zurück nach Gütersloh. Eigentlich wollte ich mich noch mit jemanden aus Frankfurt treffen, aber er hat sich nicht gemeldet und so ging es ohne ein Treffen wieder Heim. 18.30 Uhr war ich dann müde und mit Sonnenbrand nach 26h wieder zurück in Gütersloh.